Montag, 28. Juli 2008

Breathe me

Ich atme ein und atme die verbrauchte Luft meines Zimmers, atme den Staub, die Moleküle, meinen eigenen Atem in Unendlichkeit. Am offenen Fenster die Stadt, die Menschen, den Lärm, den lebenden Lärm, atme mich selbst in zehntausend Ausgaben. Ich atme mit einem einzigen Zug alles Leben ein, dass ich je sah und dass mir je vergönnt sein wird zu leben. Wir sind alle und keiner und nichts, nichts hilft uns zu mehr. Nichts erhebt uns über die Dächer der Welt, kein Glaube, nicht die Liebe. Wir sind nicht mehr, wir sind nur hier und nur im Jetzt. Am Ende eines langen Zuges der Luft, die das Leben ist, entweicht sie mir wieder und alles Leben ist zuende. Tote Menschen strömen aus meinen Lippen, zerstörte Häuser, Ruinen eines jeden Lebens. Das Ende. Nichts, nichts bleibt uns als das. Nur ein Atemzug Leben.
Wir alle, jeder, wir alle sind zum Tode Verurteilte und keiner, niemand, keiner nimmt uns dieses Leid. Das Leben beginnt nur um zu enden. Nur ein Atemzug Leben.

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Zuletzt aktualisiert: 14. Januar, 18:08

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