Mittwoch, 24. März 2010

A lover

Though lovers be lost

Mit Kartographenaugen schaut er Linien,
seine Grenzen entlang,
die sich auf meiner Haut entspinnen
nur in Gedanken und nur im Verborgenen.
Mit den Fingerspitzen unendlich weißer
und schwarzer Tastenhände, den Gesängen
meiner Dschungelnächte, den Händen,
die Momenten und Sekunden gleichen mehr
als Haut und Haar und Knochengerüst
und alles was sonst noch dahinter ist.
Deren Hinterlassenschaft sind jene
goldenen, entflammten Leylinien,
denen zu folgen sich alles Blut und
jede Nervenbahn entschlossen hat.

Und der dunkle Herzschlag,
viel schwerer und tiefer als
die Taktgeber.
Er schlägt die Wellen und lässt alles
im Strudel versinken.
Mein Herz, mein Herz,
schlagendes, blutrotes Herz.
Verlass mich nicht.
Versunken sind die Räume
in mir in die nebelblauen Schwadenschleier
Totendunst seiner Augen.
Traumwollenes weichgetaucht sein,
Existenz als Gefühl, außerhalb,
weit weg vom Körper.

Love shall not.

Donnerstag, 18. März 2010

Enough.

Ich sitze am Tisch und male Kringel auf das blinde Blatt, es ist weiß, jetzt schwarz, es ist jetzt voll. Der Tisch steht auf der Wiese, vielleicht in der Sonne, am See, an jenem See, den wir früher einmal gern hatten. Jetzt malt der Wind Bilder hinein und ich male sie ab, aufs Blatt, das ist, was ich tue.
Ich sehe dich von weitem kommen, du läufst langsam, als wolltest du gar nicht ankommen, manchmal hälst du fast im Gehen inne. Schaust aus der Ferne. In meinen Augenwinkeln hängt die blaue Glaskugel, die dich sieht und bewundert. Die endlos langen Haare streuen sich in den Wind. Sie wollen davon, wie du.
Als du da bist, bleibst du nur stehen und sagst nichts. Du wippst leicht, auf den Ballen. Wartest. Ich weiß auf was, es wird nicht eintreffen.
"Nina, Nina." Du räusperst dich, suchst in deiner Tasche nach einer Zigarette und zündest sie im Schutz deiner Hand an."Nina"
Heiße ich so? Ich will nicht so heißen. Wie du es sagst, du legst eine Geschichte in den Namen, du sprichst ihn aus, als wärst du gewohnt das Wort zu sagen, geübt darin. Legst Bedeutung mit hinein. Ich heiße so nicht. Du ziehst viermal, schnell, atmest schnell aus, dann schwankst du, greifst nach der Stuhllehne, dir ist schwindlig geworden, wie immer, von der ersten Kippe am Tag.
Sag meinen Namen nicht, denke ich und sage dann:
"Was willst du? Geh." Du bist wahrscheinlich schockiert, ich weiß es nicht, du hast dein Gesicht dem Wind zugewandt.
"Geh" Sage ich mit Nachdruck, ich will dich hier nicht. Dich nirgendwo. Niemanden nirgendwo. Der mich kennt und meinen Namen mit seiner Geschichte spricht. Ich will neu sein und neu leben und jemand soll sagen: Du hast schöne Augen und sie noch nie weinen gesehen haben und sagen: Du hast schöne Haare und nicht wissen dabei, wie sie aussehen, wenn ich geschlafen habe. Ich will dich nicht hier und auch sonst niemanden, der sich das Bild von mir endgültig gemalt hat. "Also geh."
Und du schaust mich noch einmal an und es ist nur Zorn in den Augen, den stahlblauen. Du gehst. Ich blicke dir nicht nach.

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Zuletzt aktualisiert: 14. Januar, 18:08

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