Montag, 28. Juli 2008

Breathe me

Ich atme ein und atme die verbrauchte Luft meines Zimmers, atme den Staub, die Moleküle, meinen eigenen Atem in Unendlichkeit. Am offenen Fenster die Stadt, die Menschen, den Lärm, den lebenden Lärm, atme mich selbst in zehntausend Ausgaben. Ich atme mit einem einzigen Zug alles Leben ein, dass ich je sah und dass mir je vergönnt sein wird zu leben. Wir sind alle und keiner und nichts, nichts hilft uns zu mehr. Nichts erhebt uns über die Dächer der Welt, kein Glaube, nicht die Liebe. Wir sind nicht mehr, wir sind nur hier und nur im Jetzt. Am Ende eines langen Zuges der Luft, die das Leben ist, entweicht sie mir wieder und alles Leben ist zuende. Tote Menschen strömen aus meinen Lippen, zerstörte Häuser, Ruinen eines jeden Lebens. Das Ende. Nichts, nichts bleibt uns als das. Nur ein Atemzug Leben.
Wir alle, jeder, wir alle sind zum Tode Verurteilte und keiner, niemand, keiner nimmt uns dieses Leid. Das Leben beginnt nur um zu enden. Nur ein Atemzug Leben.

Mittwoch, 23. Juli 2008

Die Bücherkiste

Ein kleines Mädchen lebte in Kuala Lumpur, die hatte viele Träume. Die las den ganzen Tag und schrieb abends kleine Gedichte vom Bruder, der mit dem Ball spielt und der Mutter, tanzend zwischen den weißen Laken an der Leine. Schrieb vom Regen und schrieb vom Schein der Sonne.
Doch als der Vater eines abends heimkam, verbat er das Schreiben, er schlug ihr die Bücher, er ließ das Mädchen ein trauriges Mädchen sein.
Das Mädchen nahm all die Bücher, all die Gedichte, alle, gar alle fantastisch Geschichten und schloss sie im Dunklen der Kiste ein.

Als ich die Kiste am Ufer fand, schloss sich der Fluch um jedes Fingers Knochen, um Lebensglück, um allen Verstand.

Für den Rest meines Lebens...

Die letzte Klausur hinter mir für dieses Semester. Und nun? Dasselbe leere Blatt wie jeden Sommer, wie jeden Winter und wie im ewigen Herbst meines Herzens. Dasselbe leere Blatt.
Wenn die Chance durch den Briefkasten flattert. Die mögliche Zusage. Literaturwissenschaft. Eine Möglichkeit, eine unglaubliche Möglichkeit.
Aber...
ICH KENNE MICH NICHT
oder ich kenne mich längst und bin unfähig mich zu ändern.
WAS MACHE ICH DANN????
Bio abbrechen, Literatur studieren? Doch bei Bio bleiben, weil ich es kann, weil es geht, weil ich in der gehobenen Mittelklasseleistung gut zurecht komme oder springe ich ins kalte Wasser? Was wenn es das nicht ist?
ICH WERDE VERRÜCKT und lerne meine erste Lektion über wichtige Entscheidungen: Sie sind schwer zu fällen!
Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht. Un weil ich unfähig bin zu glauben, und nie wissen werde, sitz ich ewig ich armer Thor und bin so klug als wie zuvor...

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Zuletzt aktualisiert: 14. Januar, 18:08

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